Mentoring mit dem Frauenprojekt Gallus.

kiz, 20. Dezember 2012

Eine spannende Begegnung zweier besonderen Frauengruppen!

Am 13. Dezember 2012 unterstützten neunzehn weibliche Volunteers der Deutschen Bank durch ihr Fachwissen sowie handwerkliche Tätigkeiten das Frauenprojekt Gallus, welches sich gezielt der Bildungsvermittlung von jungen Migrantinnen widmet. Im Jahr 1987 wurde mit dem ersten Deutschkurs für ausländische Frauen der Grundstein für das Stadtteil- und Frauenprojekt Gallus gelegt. Daraus entwickelte sich ein lebendiges, stadtteilorientiertes Angebot an Bildung, Kommunikation und Beratung. Das Frauenprojekt Gallus ist ein Treffpunkt, ist ein Bildungs- und Beratungszentrum, ein Orte der Integration.

Nach einer kurzen Kennlernrunde, in der sofort die Herzlichkeit füreinander zu spüren war, widmete sich ein Frauenteam den handwerklichen Herausforderungen des Tages. Unter fachlicher Anleitung wurden die neuen Beratungsräume der Einrichtung mit einer Schwammtechnik farbig neugestaltet sowie Klicklaminat verlegt. Die ersten Reihen bei der Verlegung verliefen noch etwas unrund, doch schnell machten sich die Frauen vertraut mit Stichsäge und Holzhammer.

Das zweite Team unterstützte die jungen Migrantinnen, die teilweise noch nicht sehr lange in Deutschland leben, mit diversen Mentoring-Aktivitäten im Bereich Berufsbildung und Bewerbung. In Tandems wurden die Bewerbungsunterlagen der Teilnehmerinnen gesichtet und hilfreiche Tipps und Hinweise zur Optimierung der Unterlagen gegeben. Sie gingen dabei auf die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe – wie Lücken im Lebenslauf oder abgebrochene Ausbildungen ein. Es wurden elektronische Bewerbungen am PC erstellt, so dass die Frauen diese direkt nutzen können. Einige Tandems konzentrierten sich nach der gemeinsamen Mittagspause auf die wichtigsten Grundregeln bei einem Vorstellungsgespräch und simulierten individuelle Bewerbungsgespräche, die auch aufgrund der Sprachbarriere eine besondere Herausforderung darstellten. In den Gesprächen mussten sich die Teilnehmerinnen den Fragen der Mentorinnen stellen und sie von ihrem tatsächlichen Interesse an der Arbeitsstelle überzeugen.

Die Teilnehmerinnen des Frauenprojekts Gallus empfanden die intensive Zusammenarbeit mit den Expertinnen als besondere Chance und lobten das effektive Arbeiten in den Tandems bzw. Kleingruppen. Im Plenum äußerten sich alle Teilnehmerinnen durchweg positiv über diese besondere Lerneinheit. „Wir haben heute viel gelernt. Das sind Informationen, die man in keinem Buch lesen kann“, beschreibt eine Teilnehmerin die Begegnung mit den DB-Frauen. Von Beginn an gab es keine Berührungsängste zwischen den beiden „ungleichen“ Frauengruppen, die dieses Zusammentreffen zur Vernetzung nutzten und ein gleichwertiges Miteinander lebten.

Auch die Volunteers zeigten sich begeistert von der Vielfältigkeit und Zielstrebigkeit der Migrantinnen und deren guten Ansätzen. „Ich bin beeindruckt, mit wie viel Willen und Freude die Frauen nun, da sie nicht mehr in ihrem Heimatland leben und sich durch Heirat dem elterlichen und bis dahin allbestimmenden Umfeld entzogen haben, ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Es war für mich bereichernd, diese Frauen ein bisschen unterstützen zu können, sie zu motivieren, bzgl. Sprache am Ball zu bleiben und mit ihnen Bewerbungsunterlagen durchzusprechen. Viel Spaß hatten wir beim Rollenspiel, in dem wir ein Vorstellungsgespräch simulierten. Wir haben den Tag über viel gelacht und ich hatte das Gefühl, die Frauen fühlten sich jederzeit genauso wohl wie ich“, meldet eine Bankerin zurück. Eine Fortsetzung in 2013 wird sicherlich realisiert werden.