Gallus: Hier treffen sich Alt & Jung

kiz, 17. März 2009

Gallus.
Derzeit wird das Frankfurter Mehrgenerationenhaus im Gebäude der früheren Braun-Fabrik eingerichtet: Das Nebengebäude ist bereits bezogen, Förderprojekte für die Bürgermeister-Grimm-Schule und die Paul-Hindemith-Schule sind angelaufen. Die Begegnungsstätte mit Familienrestaurant soll im kommenden Januar eröffnen. Katharina Müller, Sozialpädagogin beim Trägerverein Kinder im Zentrum Gallus (KiZ), stellte im Orts-beirat 1 das Projekt "Existenzgründung für Frauen" vor.

Sorgen bereitet dem Trägerverein momentan das Haupthaus. „Denn dort müssen wir nun Brandschutzauflagen zum Preis von rund 150 000 Euro erfüllen", erklärte Projektleiterin Ursula Werder und bat den Ortsbeirat um Unterstützung. Der zeigte sich zwar hilfsbereit, wollte aber auch keine vorschnellen Versprechungen machen, wo man auch wegen der nötigen Abstimmungen mit dem privaten Vermieter zügig um Fördergelder nachsuchen könnte. Die hohen Kosten kommen zustande, da im Hauptgebäude einige zusätzliche Brandschutztüren eingebaut werden müssen. Ursula Werder erklärte, ihr Verein könne höchstens zwei Drittel der Kosten tragen und stehe unter Zeitdruck, da die angemieteten Räume des KiZ in der Sulzbacher Straße bis 31.Dezember geräumt sein müss-ten. Der Wunsch, den Spielplatz in der Schneidhainer Straße für die Kinder zu nutzen, lässt sich dagegen leichter über das Grünflächen-amt realisieren.

Für das Mehrgenerationenhaus sollen außer dem Nebengebäude der früheren Braun-Fabrik noch zwei Stockwerke im Hauptgebäude angemietet werden. Für die verbliebenen Geschosse sucht der Hauseigentümer noch geeignete Mieter, die zu diesem neuen Sozialprojekt im Gallus passen. So haben in dem früheren Werkbau bereits mehrere Räume für eine Krabbelgruppe und eine Kindertagesstätte des KiZ Platz gefunden, die zum 1.April 2008 eröffnen soll. Hinzu kommt eine Teeküche für Mitarbeiter.

Weil viele Firmen ausgediente, aber gut erhaltene Büromöbel zur Verfügung stellten, konnten die Büro und Kursräume benutzer­freundlich eingerichtet werden. Zur Berufsförderung ausländischer Frauen gehört auch die Vermittlung vonFähigkeiten, sich in den Branchen Pflege, Betreuung , Sport und Freizeit in Einzelbetrieben oder Kooperativen zu organisieren.Für die Xenos-Projekte Berufsorientierung und Praxistage für Schulen stehen insgesamt 600 000Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung. Hinzu kommen 200 000 Euro, die die Stadt für die offene Kinder- und Jugendarbeit des KIZ bereitstellt. Und das Bundesfamilienministerium unterstützt das Mehrgeneratio-nenhaus mit 40 000 Euro: Geld, das für die Koordination im Haus und einen Anteil an Miete und Einrichtung verwendet werden soll. Noch etwas Zeit wird wohl die Geschichtswerkstatt für das Gallus brauchen: Sie soll die Besiedlung und den Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte in den Wohnvierteln des Stadtteils aufarbeiten. Ein Projekt, das eher zusammen mit der großen Eröffnung des Fa­milienrestaurants zu Beginn kom­menden Jahres starten wird. In den nächsten Wochen konzentriert sich nun erst einmal alles auf die Eröffnung der Betreuungs- und Unterrichtsräume.

Man lernt nie aus im Leben. Das wird im Mehrgenerationenhaus in der Idsteiner Straße 91 (Bild u. r.) wörtlich genommen. In dem Treffpunkt gibt es künftig Lernangebote und Hilfe für Alt und Jung. So richtig Fahrt wird erst im nächsten Jahr aufgenommen. Dann bietet auch Katharina Müller (1.) Existenzgründer-Beratung für Frauen an für jedes Alter, wie der Würfel verrät. Der Kindergarten im Gebäude ist schon in Betrieb, Lew und Yussuf sind noch schüchtern und müssen sich erst an die neue Umgebung gewöhnen.

aus: Neue Presse 01.09.2007