Zooausflug mit BewohnerInnen der Wohngemeinschaft GILA

kiz, 24. Oktober 2011

Ausflug in den Frankfurter Zoo mit den Bewohner/innen der Wohngemeinschaft GILA für dementiell erkrankte Menschen. Wilde Tiere bei sonnigem Herbstwetter – eine schöne Abwechslung für die Senior/innen und Volunteers!

Am 28. September 2011 begleiteten neun Volunteers die an Demenz erkrankten Bewohner/innen der Wohngemeinschaft GILA in den Frankfurter Zoo. Um sich mit der Erkrankung und dessen Krankheitsbild vertraut zu machen, erhielten alle Volunteers vorab ein entsprechendes Briefing. Nach einer kurzen Kennlernphase im Gemeinschaftsraum der Wohngemeinschaft formten sich bereits die ersten Paare bestehend aus Volunteer und Senior/in, die gleich die Zeit für gemeinsame Aktivitäten nutzten. Neben dem Memory-Spielen in abgewandelter Version genoss man auch die warmen Sonnenstrahlen auf der Hollywood-Schaukel.

Gegen 14.30 Uhr ging es, ausgestattet mit zwei Rollstühlen und zwei Rollatoren, im Kleinbus Richtung Frankfurter Zoo. Der gemeinsame Rundgang mit 1:1 Betreuung der Senior/innen ging vorbei an den Tigern, Robben, Nasshörnen und endete am Pavianfelsen. Bei gemeinsamem Apfelstrudel mit Vanilleeis wurde dieser sonnige Nachmittag ausgeklungen. Die Volunteers assistierten den Senior/innen beim Zerkleinern des Strudels, die wiederum Geschichten aus ihrer Jugend bzw. Vergangenheit erzählten.

Obgleich der Zoobesuch eine körperliche Herausforderung für einige Bewohner/innen darstellte, hatten alle am Ende des Tages ein Lächeln im Gesicht. Für einige Paare standen nicht die Tiere im Mittelpunkt, sondern sie nutzten die Zeit zum gemütlichen spazieren gehen und erzählen. Eine ältere Bewohnerin und Tierfilmliebhaberin berichtete jedoch, dass sie sich schon seit einem Monat auf den Ausflug in den Zoo freue, da sie nun die Tiere live erleben könne. „Auch zwei Tage nach dem Ausflug tragen einige Bewohnerinnen noch ihre Namensschilder und erinnern sich mit Freude an den Ausflug. Der Tag ist wirklich im Gedächtnis der Bewohner/innen geblieben“, meldet die Leiterin der Wohngemeinschaft zurück. Die Volunteers boten den Senior/innen ein offenes Ohr für den Moment, obgleich die Erinnerung bei manchen Bewohner/innen nachlassen wird. Die Eindrücke kann ihnen aber auch das mangelnde Erinnerungsvermögen nicht nehmen.

Die anfänglichen Hemmungen und Ängste im Umgang mit Demenz wurden schnell abgebaut und die Aktion als besondere bzw. hochinteressante Erfahrung seitens der Volunteers wahrgenommen. Der Umgang mit den eingeschränkt mobilen Senior/innen erforderte viel Geduld von den Volunteers und stellte einen Kontrast zum hektischen Arbeitsalltag dar. Die Volunteers teilten einstimmig mit, dass sie eine solche Aktion gerne ein weiteres Mal unterstützen würden. Der Ausflug war ein kleines Highlight im teilweise isolierten Lebensalltag der Bewohner/innen.