papa[blog] – Väter-Sternchen und Inklusion
Was haben * und : mit papa[plus] zu tun?
Vielleicht habt ihr euch bereits über unsere Schreibweise gewundert. Wir schreiben z.B. „Väter*“ und „Papa*“ mit einem Sternchen am Wortende. Und statt Expertinnen und Experten schreiben wir Expert:innen.
Doch warum machen wir das?
Es geht um die Anerkennung von Vielfalt und Inklusion! Unserem Selbstverständnis nach arbeitet papa[plus] diversitätssensibel und inklusiv. Die Diversität der Menschen ist eine Bereicherung für Alle, unabhängig von Geschlechtsidentität, ethnische und kulturelle Herkunft, Hautfarbe, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung, Behinderung, Lebensalter, sozialer Status oder Beruf. Wir stellen den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt und möchten Barrieren abbauen.
Sprache ist wichtig für den zwischenmenschlichen Austausch und der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe. Sie besitzt große Macht, da sie unsere Wahrnehmung formt. Man spricht hierbei auch von der sprachlichen Konstruktion sozialer Wirklichkeit. Daher ist uns eine verantwortungsvolle Verwendung von Sprache wichtig, die niemanden ausgrenzt.
Steht das nicht im Widerspruch zu den Angeboten von papa[plus]?
papa[plus] macht gendersensible Arbeit für Väter* bzw. Männer*. Das bedeutet, dass wir mit Menschen arbeiten, die sich selbst als Vater* oder Mann* identifizieren. Wir möchten aber nicht nur Personen ansprechen, die mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden und sich „klassisch“ (im hetero-normativen Sinne) als Mann fühlen. Sondern auch „queere“ Menschen einladen, die sich in dieser binären Aufteilung nicht wiederfinden. Dies sind zum Beispiel transidente Männer*, deren Geschlechtsidentität sich von den angeborenen Geschlechtsmerkmalen unterscheidet. Aber auch Väter* aus Regenbogenfamilien sind herzlich willkommen.
Um all diese Personen diskriminierungsfrei anzusprechen verwenden wir das Gender-Sternchen bei Väter* und Männer*.
Den Genderdoppelpunkt „:“ benutzen wir bei Personenbezeichnungen, um auch nicht-binäre Personen zu berücksichtigen: z.B. Expert:innen.
Und was ist mit Einfacher Sprache?
Für die meisten Menschen ist die Standard-Sprache gut zu verstehen. Es gibt aber viele Menschen, für die sie schwer verständlich ist. Zum Beispiel für Menschen mit Lernbeeinträchtigungen oder Leseschwäche. Oder für Menschen, für die Deutsch keine Muttersprache ist. Oder für Menschen nach einem Schlaganfall.
Einfache Sprache ist eine vereinfachte Version der deutschen Standard-Sprache. Mit ihr lassen sich viele Dinge verständlicher ausdrücken. Dadurch können mehr Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Es gibt verschiedene Formen von Einfacher Sprache. Am besten geregelt ist die Leichte Sprache.
Einfache Sprache und diversitätssensible Sprache haben beide ihre Berechtigung. Beide zu verbinden ist schwer, das sieht man auch an diesem Artikel. Aber es ist notwendig, um Ausgrenzungen zu vermeiden. Wir versuchen es, denn Inklusion ist uns wichtig!
SM
Anregungen, Meinungen, Wünsche, Kontakt: papaplus@kiz-gallus.org oder 0176.46295244