Kick-Off-Nachlese „GALLUS-GESCHICHTEN“

kiz, 05. Februar 2025


Zusammensitzen, Fragen stellen, gemeinsam essen, und nachdenken über Arbeitsmigration und Beheimatung im Gallus, in Frankfurt am Main.

Foto: Sophia Igel

An einer langen Tafel mitten auf der Bühne des Gallus Theaters trafen sich Macher:innen diverser Generationen der »Gallus-Geschichten«. Gemeinsam mit Expert:innen und Aktivistinnen migrantischer Selbstorganisation erlebten sie Live-Ausschnitte des ersten Performance-Projektes »Zeit für Zeug:innen« und ein erstes Tryout aus den Proben von »B-Heimat. Orte unserer Sehnsucht«.

Was erzählt der »Geschichtsort Adlerwerke«, was erzählen »Anwerbeabkommen«, Ausschlüsse und Abwertungen über den Gebrauch von Menschen und die gesellschaftliche Organisation von Arbeit? Was kann, was muss neu erzählt werden?

Was verhindert oder ermöglicht Beheimatung im Gallus?

Stadtteilexpert:innen wie Ulla Diekmann (LAGG), Thomas Sock (AWO), Franka Schirrmacher und Jacob Garscha (Mehrgenerationenhaus/KiZ-Gallus), die zur Geschichte der Braun-Fabrik forschende Cornelia Heymann, die versierte Pädagogin in der politischen Bildung, Dr. Türkân Kanbιçak und andere, brachten verschiedene Impulse zu historischen Kontinuitäten rassistischer Haltungen im Verständnis von Arbeit und Arbeitsorganisation der Jetztzeit auf den reichhaltig gedeckten Tisch.

Eine höchst diverse Teilnehmer:innenschaft aus verschiedenen Jugend- und Erwachsenengruppen mit vielfältigen Migrationsgeschichten wechselten zwanglos ihre Stühle/Plätze als Zuschauer:innen, Performer:innen und Gesprächspartner:innen.

Nach mehr als zwei anregenden Stunden im Gallus Theater machten sich die Teilnehmenden von 14-75 Jahren auf den Weg mit vielen Anregungen zur gemeinsamen Forschungsfrage, ob und wie die Menschen ihre eigene Geschichte zwar nicht aus freien Stücken, aber doch selbst machen. Das künstlerische Netzwerk der »Gallus-Geschichten« hat »Aus freien Stücken« mit der Arbeit begonnen!


»Gallus-Geschichten« wird im Rahmen der Bildungsagenda gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).